Freitag, 17. Januar 2014

Kintampo-Waterfalls 2



Mittwoch Nachmittag bekamen wir besuch aus Jirapa bzw. Deutschland, denn Jascha und sein Papa verbrachten, auf der Reise durch Ghana, ein paar Tage in Wenchi. Wir zeigten den beiden unsere kleine Stadt und die Vorzüge unseres wechselfeuten Klimas. Wir aßen also die zahlreich vorhandenen Mangos, Annanas, Papayas und Bananen im Garten und beendeten den Abend mit einem Bier in unserer Bar. 
Kinderlied: Popu is a kind of fruit, popu is a kind of fruit
          sweet like sugar, yellow like Fanta
everyone like's popu




 Sieben Personen, ein Taxi- kein Problem :) 
Allgemein gelten in Ghana ähnliche Verkehrsregeln wie in Deutschland und es besteht ebenfalls Rechtsverkehr. Allerdings fährt man hier ein wenig "freier". Grundsätzlich verlangt Auto fahren hier den energischen Einsatz der Hupe, die nicht fehlen und unter keinen Umständen kaputt sein darf. Ein Zeichen per Hand oder ein Kopfzeichen kann Richtungsänderungen angeben und die Blinkerbetätigung überflüssig machen.




 Oftmals ist es notwenig einige Minuten Wartezeit einzuplanen da Tiere auf der Straße laufen oder liegen, die sich nur sehr langsam vertreiben lassen. Unfallstellen werden durch Warndreiecke und einer langen Spur von großen Blättern oder sogar ganzen Ästen gekennzeichnet.







Ghana hat viele Gesichter, die es für Jürgen in zwei Wochen zu entdecken gilt. Unser Weg führte uns also wieder einmal nach Kintampo.

Auf Grund der Trockenzeit befindet sich nun sehr viel weniger Wasser im Pumpu River.  Trotzdem bereitete uns das baden und klettern große Freude und wir verbrachten einen schönen und sonnigen Tag am Wasser.








Silvester & Esskultur



Halli Hallo
Ich hoffe ihr hattet einen guten Start ins neue Jahr.

Mein Silvester fiel dieses Jahr etwas dürftig aus und doch war es ein ganz besonderes. Am Abend versammelten wir uns um 2014 zusammen willkommen zu heißen. Glücklicherweise sind mir die meisten von euch eine Stunde voraus und somit war es mir bereits um 23 Uhr eine große Freude meinen Liebsten zu Hause alles liebe zu wünschen.

Um Mitternacht begaben wir uns in den Hof des Hauses um mit Wunderkerzen das neue Jahr zu begrüßen und zu feiern.

Aus der Kirche hörten wir die Ghanaer singen und jubeln. Dies konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und schüchtern wagten wir einen Blick in das bunte und laute Treiben. 



Den Nachmittag des ersten Januar verbrachten wir im Kreise der Familie bzw. im Kreise der Geschwister. Filme, deutsche und ghanaische Spiele sowie Pancakes bereiteten uns einen schönen Abend. Am Morgen des 3 Januars wurde wieder einmal spontan und ohne jegliche Information unsere Abreise beschlossen. Somit hieß es um 8 Uhr morgens: Koffer packen und los!

Irgendwie habe ich diese Art zu reisen lieb gewonnen. Weder zu wissen wann die Reise beginnt, noch wann sie endet.

Leider ist bisher noch nicht viel geschehen. Die Ferien sind mittlerweile vorbei d.h. wir sehen unsere Kleinen wieder. ( Übrigens: Seit 1957 besteht allgemeine Schulpflicht )

Die erste Woche nach den Ferien wird genutzt um die Klassenräume zu säubern und um zu spielen. Wir besuchen sie in den Schulen um die Ergebnisse der letzten Prüfungen zu notieren, zu erfahren wie sie Weihnachten und Neujahr verbracht haben und natürlich um zu sehen, dass es ihnen gut geht. Um die Motivation einiger Kinder muss man ein wenig kämpfen und somit gibt es natürlich kleine Belohnungen in Form von Süßigkeiten. 

erstes Spieletreffen am Samstag


























Ich lebe nun seit über 4 Monaten hier in Ghana und es ist an der Zeit einige Worte über die Esskultur zu verlieren.

Ghanaer lieben deftige Speisen mit viel Suppe oder Soße und Fleisch. Dabei wird Fleisch von ausgewachsenen Tieren bevorzugt.

Ich denke ich kann behaupten: ich habe mich schnell an ghanaisches Essen gewöhnt und mag es, nach einer kleinen Eingewöhnungsphase, sehr gern. Für uns Europäer ist es wahrscheinlich am besten komplett zu ignorieren wo das Fleisch gekauft wird und wie lange es dort, bei sehr warmen Temperaturen auf Holztischen unter freiem Himmel liegt.




Gleichermaßen wird Fisch gegessen welcher ebenfalls auf dem Markt zu finden ist. Ich denke das Wort „ geruchsintensiv“ beschreibt einen solchen Markt sehr gut. Was Ghanaer ungern essen, sind Salate in jeder Form. Des Weiteren sind Feinkost, Sahne, cremige Sachen, Kuchen etc. einfach ein Grauen. Wie überall in Afrika wird in Ghana mit den Fingern gegessen. Es ist eine Tradition die ausschließlich mit der rechten Hand ausgeübt wird.

Traditionell wird die rechte Hand auch zur Begrüßung ausgestreckt, gleichgültig ob Freund, Gast, Verwandter, bekannt oder unbekannt. Man sollte tunlichst niemals die linke Hand einsetzen, sie wird als unrein bezeichnet. Es geht sogar soweit, dass alles mit der rechten Hand angenommen wird. Falls dieses aus verschiedensten Gründen nicht möglich ist wird sich entschuldigt. Auch dieser Aspekt der Kultur ist zur Normalität übergegangen. Die Begrüßung erfolgt per Handschlag und immer von rechts nach links. Die ghanaische Variante des Handschlags, bei dem Daumen und Mittelfinger geschnipst werde ist ein Zeichen der Freundschaft und benötigt etwas Übung.




Zurück zum Essen

Für die Ghanaer ist ein essen ohne Pfeffer kein gutes Essen ! Zehn Pfeffersorten in allen Farbvariationen mit unterschiedlichen Geschmäckern sind auf dem Markt zu finden. Allerdings wird scharfes essen nur privat zubereitet und für mich ist es ein Genuss.

Fufu ist das Nationalgericht Ghanas. In der ersten Woche hätte ich es zweifelsfrei als klebrige Pampe bezeichnet, inzwischen ist es ein leckerer Kloß. Es werden Kochbananen und Yam in breiten Mörsern zu einer Paste zusammengestampft. Natürlich gibt es auch eine Vielzahl anderer Spezialitäten. Banku oder auch ein gegorener Maisbrei-kloß. Zu Beginn meines Aufenthaltes der Horror, einstweilen eines meiner Lieblingsspeisen, es bedarf Geduld und Überwindung Banku ins Herz zu schließen. Joloff, ein landesweites Reisgericht welches immer sehr gut schmeckt. TZ auch eine Kloßvariante bestehend aus Maismehl, meine Geschmacksnerven sind allerdings noch immer nicht überzeugt. Wie schon erwähnt sind Ghanaer Suppenesser. Die Rede ist von herzhaften Suppen, die ein sehr wichtiger Bestandteil jeder Mahlzeit sind.
 
Jeder Ghanaer wird bestätigen, dass die Erdnusssuppe die Soße schlechthin ist. Ich werde also niemals ein echter Ghanaer :) Natürlich weis unsere Familie was wir Deutschen auch mögen und somit gibt es z.B. Samstags Spagetti. Trotzdem werde ich wohl etwas Zeit brauchen um die gute Küche von Omi wieder genießen zu können.



Plewsi <3