Halli Hallo
Ich hoffe ihr hattet einen guten Start ins neue Jahr.
Mein Silvester fiel dieses Jahr etwas dürftig aus und doch
war es ein ganz besonderes. Am Abend versammelten wir uns um 2014 zusammen
willkommen zu heißen. Glücklicherweise sind mir die meisten von euch eine
Stunde voraus und somit war es mir bereits um 23 Uhr eine große Freude meinen
Liebsten zu Hause alles liebe zu wünschen.
Um Mitternacht begaben wir uns in den Hof des Hauses um mit
Wunderkerzen das neue Jahr zu begrüßen und zu feiern.
Aus der Kirche hörten wir die Ghanaer singen und jubeln.
Dies konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und schüchtern wagten wir
einen Blick in das bunte und laute Treiben.
Den Nachmittag des ersten Januar verbrachten wir im Kreise
der Familie bzw. im Kreise der Geschwister. Filme, deutsche und ghanaische
Spiele sowie Pancakes bereiteten uns einen schönen Abend. Am Morgen des 3 Januars wurde wieder einmal spontan und ohne
jegliche Information unsere Abreise beschlossen. Somit hieß es um 8 Uhr
morgens: Koffer packen und los!
Irgendwie habe ich diese Art zu reisen lieb gewonnen. Weder
zu wissen wann die Reise beginnt, noch wann sie endet.
Leider ist bisher noch nicht viel geschehen. Die Ferien sind
mittlerweile vorbei d.h. wir sehen unsere Kleinen wieder. ( Übrigens: Seit 1957
besteht allgemeine Schulpflicht )
Die erste Woche nach den Ferien wird genutzt um die
Klassenräume zu säubern und um zu spielen. Wir besuchen sie in den Schulen um
die Ergebnisse der letzten Prüfungen zu notieren, zu erfahren wie sie Weihnachten
und Neujahr verbracht haben und natürlich um zu sehen, dass es ihnen gut geht. Um die Motivation einiger Kinder muss man ein wenig kämpfen
und somit gibt es natürlich kleine Belohnungen in Form von Süßigkeiten.
erstes Spieletreffen am Samstag |
Ich lebe nun seit über 4 Monaten hier in Ghana und es ist an
der Zeit einige Worte über die Esskultur zu verlieren.
Ghanaer lieben deftige Speisen mit viel Suppe oder Soße und
Fleisch. Dabei wird Fleisch von ausgewachsenen Tieren bevorzugt.
Ich denke ich kann behaupten: ich habe mich schnell an ghanaisches
Essen gewöhnt und mag es, nach einer kleinen Eingewöhnungsphase, sehr gern. Für
uns Europäer ist es wahrscheinlich am besten komplett zu ignorieren wo das
Fleisch gekauft wird und wie lange es dort, bei sehr warmen Temperaturen auf
Holztischen unter freiem Himmel liegt.
Gleichermaßen wird Fisch gegessen welcher ebenfalls auf dem
Markt zu finden ist. Ich denke das Wort „ geruchsintensiv“ beschreibt einen
solchen Markt sehr gut. Was Ghanaer ungern essen, sind Salate in jeder Form.
Des Weiteren sind Feinkost, Sahne, cremige Sachen, Kuchen etc. einfach ein Grauen. Wie überall in Afrika wird in Ghana mit den Fingern
gegessen. Es ist eine Tradition die ausschließlich mit der rechten Hand ausgeübt
wird.
Traditionell wird die rechte Hand auch zur Begrüßung
ausgestreckt, gleichgültig ob Freund, Gast, Verwandter, bekannt oder unbekannt.
Man sollte tunlichst niemals die linke Hand einsetzen, sie wird als unrein
bezeichnet. Es geht sogar soweit, dass alles mit der rechten Hand angenommen
wird. Falls dieses aus verschiedensten Gründen nicht möglich ist wird sich
entschuldigt. Auch dieser Aspekt der Kultur ist zur Normalität übergegangen.
Die Begrüßung erfolgt per Handschlag und immer von rechts nach links. Die
ghanaische Variante des Handschlags, bei dem Daumen und Mittelfinger geschnipst
werde ist ein Zeichen der Freundschaft und benötigt etwas Übung.
Zurück zum Essen
Für die Ghanaer ist ein essen ohne Pfeffer kein gutes Essen
! Zehn Pfeffersorten in allen Farbvariationen mit unterschiedlichen
Geschmäckern sind auf dem Markt zu finden. Allerdings wird scharfes essen nur privat
zubereitet und für mich ist es ein Genuss.
Fufu ist das Nationalgericht Ghanas. In der ersten Woche
hätte ich es zweifelsfrei als klebrige Pampe bezeichnet, inzwischen ist es ein
leckerer Kloß. Es werden Kochbananen und Yam in breiten Mörsern zu einer
Paste zusammengestampft. Natürlich gibt es auch eine Vielzahl anderer
Spezialitäten. Banku oder auch ein gegorener Maisbrei-kloß. Zu Beginn
meines Aufenthaltes der Horror, einstweilen eines meiner Lieblingsspeisen, es
bedarf Geduld und Überwindung Banku ins Herz zu schließen. Joloff, ein landesweites Reisgericht welches immer sehr gut
schmeckt. TZ auch eine Kloßvariante bestehend aus Maismehl, meine
Geschmacksnerven sind allerdings noch immer nicht überzeugt. Wie schon erwähnt sind Ghanaer Suppenesser. Die Rede ist von
herzhaften Suppen, die ein sehr wichtiger Bestandteil jeder Mahlzeit sind.
Jeder Ghanaer wird bestätigen, dass die Erdnusssuppe die
Soße schlechthin ist. Ich werde also niemals ein echter Ghanaer :) Natürlich weis unsere Familie was wir Deutschen auch mögen
und somit gibt es z.B. Samstags Spagetti. Trotzdem werde ich wohl etwas Zeit
brauchen um die gute Küche von Omi wieder genießen zu können.
Plewsi <3
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